Party: JOHNOSSI
Main page > Grosse Freiheit 36 > JOHNOSSI
You will be the first one to know when pictures are uploaded!
JOHNOSSI
Unverkennbar sie selbst, und doch jedes Mal ganz anders" so lässt sich die musikalische
Entwicklung von Johnossi wohl am ehesten beschreiben.
Wie wichtig für sie Erneuerung, Veränderungen und kreative Übergangszonen sind, hat sich das
Duo schon mit dem Titel des vierten Studioalbums auf die Fahne geschrieben: „Transitions“. Zehn
Tracks, die allesamt ganz deutlich ihren unverwechselbaren Stempel tragen, und doch findet sich
auf „Transistions“ nichts, was man auch auf ihren früheren Alben hätte finden können. Die erste
Single „Gone Forever“ verrät bereits, in welche Richtung Johnossi mit ihrer vierten LP aufbrechen:
Sie machen ordentlich Druck, aber auch eine Extraportion Keyboards darf dieses Mal nicht fehlen.
Schon mit ihren ersten beiden Alben haben Johnossi, also John Engelbert (Gesang, Gitarre) und
Oskar „Ossi“ Bonde (Schlagzeug), eine massive Fanbase erobert, und auch die Kritiker wurden
sofort hellhörig und sparten bei keinem Release mit Lob. Womöglich lag es sogar daran, dass sich
Johnossi eben nicht angepasst, sondern von Anfang nur die Art von Sound gemacht haben, die
ihnen gerade in den Sinn kam. Sowohl ihr gleichnamiges Debüt als auch der Nachfolger „All They
Ever Wanted“ haben etwas Wildes, Spontanes, man hört sofort, dass sie quasi aus der Hüfte
geschossen wurden" wenngleich in vollkommen unterschiedliche Richtungen. Mit „Mavericks“,
Album #3, und der Single „What’s The Point“ stand für Johnossi dann der endgültige Durchbruch
an, allerdings nicht nur kommerziell, denn auch künstlerisch war der Track abermals ein Sprung
auf vollkommenes Neuland für die beiden. Ein Sprung, von dem das Publikum offensichtlich nicht
genug bekommen konnte: 120 Shows, in deren Rahmen rund 375 000 Fans zu ihren Songs feierten.
Kein Wunder, dass Johnossi schon seit Jahren als eine der besten und explosivsten Livebands
gelten, die Europa zu bieten hat.
John Engelbert hatte aus ganz persönlichen Gründen große Hoffnungen in „Mavericks“ und die
massive Tour danach gelegt: Er hatte sich gewünscht, durch die Arbeit daran endlich jene Last
loszuwerden, die ihn davor lange Zeit bedrückt hatte. Sein Plan war es, sich mit dem Album aus
einem persönlichen Tief herauszuholen.
„Im Nachhinein glaube ich sogar, dass mir 2009 einfach so vieles auf einmal klargeworden ist, ich
hab da ein ganz neues Bewusstsein entwickelt" und in vielerlei Hinsicht hält dieser Prozess bis
heute an. Einem gehen plötzlich die Augen auf und man erkennt alles ganz deutlich: die eigenen"ngste, die Geheimnisse des Lebens, und wie sehr man doch von dem, was um einen herum
passiert oder auch nicht passiert, abhängig ist und beeinflusst wird.“
„Ich habe lange Zeit schwer mit meiner Existenzangst zu kämpfen gehabt“, sagt John weiterhin,
„und natürlich hat sich das auch in unserer Musik widergespiegelt. Viele unserer Songs handeln
von einem Gefühl der Verwirrung, oft einfach nur über die Tatsache, dass wir überhaupt existieren.
Aus kreativer Sicht betrachtet, hat das für uns sehr gut funktioniert, sich so intensiv mit
existenziellen Fragen zu befassen. Das eröffnet automatisch eine viel größere Welt, von der man
sich inspirieren lassen kann.”
In der Regel läuft der kreative Prozess folgendermaßen ab: John beginnt allein mit der Arbeit an
einem neuen Song und präsentiert dann Ossi irgendwann erste Ergebnisse; dann beginnt der
gemeinsame Teil: aus Fragmenten werden Songs, schließlich der Feinschliff im Proberaum. „So
arbeiten wir eigentlich immer“, meint Ossi, „aber es kann sogar vorkommen, dass John mit etwas
Fertigem ankommt. ‘For A Little While’ wäre so ein Beispiel.“
Im September 2012 waren sie bereit für die Aufnahmen im Studio, allerdings nicht in irgendeinem:
Johnossi wählten dieses Mal das Rixmixningsverket-Studio von ABBA-Legende Benny Andersson in
Stockholm. Außerdem holten sie den Produzenten und Mixer Lasse Mårtén dazu, der auch schon
an „Mavericks“ mitgearbeitet hat; einen Vertrauten an Bord zu haben, war dieses Mal besonders
wichtig, schließlich standen so schon reichlich Neuerungen ins Haus: Sie wollten ihren Sound um
Keyboards erweitern, nachdem sie mit Martin Hederos (Soundtrack Of Our Lives) schon
erfolgreiche Experimente im Proberaum hingelegt hatten. Und mehr noch: Sogar Streicher holten
sie dieses Mal ins Studio.
Zusätzlich engagierten Johnossi noch weitere Mitstreiter, z.B. die beiden
weltbekannten Produzenten Björn Yttling (Lyyke Li, Primal Scream, Shout Out
Louds u.a.) und Pontus Winnberg (Miike Snow), die zusammen als Executive
Producer alles überwachen und die nötige Außenperspektive einbringen sollten. Genügend
Abstand zu Johnossi hatten sie gewiss: Beide hatten noch nie zuvor mit dem Duo gearbeitet und
verfügen so oder so über einen recht eklektischen Background.
Für Ossi und John ist es vollkommen normal, den eigenen Ansatz als Band immer weiter zu
verfeinern und stets neue Wege zu suchen. Eine Konzeptband waren sie noch nie, feste Regeln
gab’s auch keine. Auch die Tatsache, dass Johnossi ein Duo sind, ist eher dem Zufall geschuldet:
so hat sich’s halt ergeben. Der Titel „Transistions“ sei, so Ossi, ein Versuch, sich mit dem stetigen
Wandel anzufreunden: „Wir versuchen, das meiste, was in unseren Leben zurzeit passiert, zu
bejahen; und vieles ist da nun mal im Wandel, im Übergang: etwas Neues beginnt, wir müssen
etwas anderes zurücklassen, und so geht es für uns oft um dieses Gefühl, das wir als Künstler und
als Menschen haben, wenn diese Übergänge und Veränderungen stattfinden. Das neue Album
handelt auch viel von der Band selbst, von der Zeit, die wir miteinander verbracht haben, und von
allem, was so passiert ist, seit wir irgendwann in unseren Zwanzigern gemeinsam angefangen
haben. Und mal ehrlich: Die beiden Typen, die vor acht Jahren unser Debütalbum aufgenommen
haben, hätten es nie und nimmer geschafft, so ein Album wie ‘Transisitons’ aufzunehmen.“
Wie unschwer zu erkennen, geht es ums persönliche Vorankommen, ums Ausschöpfen des
eigenen Potenzials und nicht zuletzt um die Gestaltung der engen Freundschaft, die sie verbindet:
„Ja, um zu feiern, dass wir das Album fertig eingespielt hatten, sind wir erst mal zwei Wochen
nach Peru gefahren, weil wir uns etwas Gutes für die Seele tun wollten”, so John.
„Überhaupt ist uns wichtig, auch etwas anderes als Musik zu machen. In erster Linie sind wir nun
mal sehr gute Kumpel”, stellt Ossi fest. „Im Moment gibt es für uns nichts anderes als Johnossi.
Wir sind schon immer voll und ganz auf das konzentriert, was gerade bei uns ansteht; und wir
werden so weitermachen, bis es irgendwann keinen Spaß mehr macht. John und ich, gemeinsam
gegen den Rest der Welt, so einfach ist das. Ein Ende ist da nicht in Sicht.“
Invited: Marina Lenz, Corinna Cabana, Lisa Sanja Koszlat, Katharina Mue, Lene Marlene, Daniel Gula, Kristin Bu, Clara Schöbel, Frauke Süßstoff, Han Nah, Jan Südhoff, Freda Ka, Laura Breitkopf, Sadjam Ziegeler, Marie Drmstdtr, Peter von Wautzmeyer, スヴェン武羅芸, Annika Leonie