Party: Theater: MUSIKA (africologne 2015)
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MUSIKA
Burkina Faso/DR Kongo/Mali
Europa-Premiere | 21. & 22. Juni | jeweils 22 Uhr | Dauer 1 h 10 m
(Bustransfer ab Theater im Bauturm, Abfahrt jeweils um 21.30 Uhr, Kartentelefon: (0221) 52 42 42)
http://new.bauturm-theater.de/stuecke-events/events.html
Der Moderator verspricht uns Magie, eine Reise, Sensationen. Wir dürften uns im Laufe seines ‘Reality-Theaters’ so verhalten, wie man es normalerweise im Theater nicht tut (und beispielsweise unsere Handys benutzen). Dann dringen wir allmählich in die Geschichte von Musika ein, einer jungen Frau aus dem Kongo. Ihr Lebensweg ist begleitet von den Konflikten um die Rohstoffe ihres Landes.
Musika und ihr Freund Simba träumen gemeinsam: Ein Orchester zu gründen, die Welt zu bereisen. Aber das Leben schenkt ihnen nichts. Sie werden voneinander getrennt, ihre Träume zerplatzen.
Während Simba von John, einem Weißen, gezwungen wird, in einer Coltan-Mine zu arbeiten, wird Musika von Rebellen gefangen genommen und vergewaltigt.
Musika schafft es zu fliehen und gerät in die Fänge von Wamba, einer vom Leben gemarterten und verletzen Frau, die entschlossen dafür kämpft, dass der Kongo sich nicht weiter vom Blut seiner Kinder ernährt. Ihre eigenen Kinder wurden ihr genommen und gezwungen, in bewaffneten Konflikten zu kämpfen. Wamba will nur noch Böses mit Bösem vergelten. Für sie tragen alle schwangeren Frauen einen ‘Hund’ oder den `Sohn eines Hundes` in sich, der auf keinen Fall auf die Welt kommen darf: Den Bastard muss man mit allen Mitteln auslöschen. Und auch Musikas Bauch wird größer - deshalb soll sie die Mischung trinken, die Wamba ihr zubereitet hat. Sie soll das kleine ungeborene Wesen ersticken, dessen Schicksal in der Welt schon vorprogrammiert ist. Aber Musika wehrt sich. In ihrem Bauch, davon ist sie überzeugt, wächst die Frucht von Simba - ein Beweis ihrer Liebe. Sie will die Hoffnung nicht aufgeben und das Kind gebären.
Aristide Tarnagdas Inszenierung seines Stücks Musika ist voll zarter Poesie und Schönheit. Rituale aus vergangenen Zeiten scheinen auf. Gleichzeitig zeugen der Text und der Ausdruck der SchauspielerInnen auf der Bühne von der ungeheuren Härte und Wucht einer Wirklichkeit, die grausamer erscheint als jegliche Fiktion.
Einlass: 21:30Uhr