Party: KAFKA KÖLLGES

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KAFKA KÖLLGES

Club: Blue Shell

Upcoming: 0
Date: 02.02.2014 20:00
Address: Luxemburger Str. 32, Cologne, Germany | show on the map »

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Party: KAFKA KÖLLGES

KAFKA KÖLLGES
Eine Hommage an zwei zu früh verstorbene Genies. Gastspiel Film Acting School Freies Werkstatt Theater Köln
Als der Kölner Schlagzeuger, Komponist und Performancekünstler Frank Köllges Anfang 2012 starb, hatte er in vielen Jazzformationen als Schlagzeuger mitgewirkt, er hatte Festivals initiiert und sich für Theater-, Rundfunk- und Fernsehprojekte engagiert. Dennoch blieb er stets ein Zeitgenosse außerhalb der Zeit, ein Wanderer in den Grenzregionen von Musik, Kunst und Technik.
Der Kölner Schauspieler, Regisseur und Schauspiellehrer Bernd Capitain widmet Frank Köllges eine sehr persönliche Hommage, in der er einen Bogen schlägt zwischen dem Jazzer Köllges und der Sprachkunst Franz Kafkas.
Mit Bernd Capitain, Johannes K. Prill und Rebecca Wolf

Im Jahre 1995 begegneten sich Kafka und Köllges zum ersten Mal. Ich inszenierte meine Bearbeitung von Kafkas "Ein Hungerkünstler" und suchte eine Tänzerin und einen Musiker. Frank Köllges war sofort bereit, mitzumachen und gemeinsam schufen wir eine Mulit-Media-Horror-Show, die zu meinem größten künstlerischen Erfolg wurde.
Ich bin beiden also zu Dank verpflichtet.
Franz Kafka (03.07.1883 – 03.06.1924) sprach mich schon als Jugendlicher an, weil seine Art des Schreibens so realistisch und beinahe filmisch war. Deshalb gibt es auch so viele Filmversionen seiner Romane und Erzählungen.
Aber zeit seines Lebens wurde er nicht anerkannt, haderte und zweifelte mit sich selbst. Ähnlich erging es Frank Köllges (18.11.1952 – 01.01.2012), der zwar in vielen Jazzformationen als Schlagzeuger arbeitete, den Beginn des Zirkus Roncalli musikalisch begleitete und auf vielen Festivals mitwirkte, der aber dennoch immer ein Zeitgenosse außerhalb der Zeit blieb, ungewöhnlich, eigenwillig, kompliziert, aber immer neugierig und kreativ.

Wir haben ziemlich oft zusammen gearbeitet. Er übernahm manchmal den musikalischen Background zu meinen Bukowski-Lesungen und ich spielte oft den "Zuhörer" bei den Konzerten mit seiner Gruppe Adam Noidlt Intermission. Ich saß dann auf der Bühne und irritierte die Band und die Zuschauer mit unvorhergesehenen Aktionen, die ich improvisierte.

Beide Künstler waren grandios und einzigartig. Unverkennbar und nicht zu kopieren! Aus diesem Grunde möchte ich mit dieser Lesung heute abend beide ehren und außerdem meinem Freund Frank Köllges zeigen, wie sehr ich ihn vermisse.

Danke, dass es Euch beide auf dieser Welt gab und Danke Frank, dass es Dich in meinem Leben gab!
Bernd Capitain